ARCHITEKTUR MUSS BRENNEN, NICHT BLENDEN


von Stefanie Lang & Matthias Wild

Am Beginn des vorigen Jahrhunderts haben bedeutende Schulen mit herausragenden Größen die Bühne der Welt betreten. Einrichtungen wie die Kunstschule in Finnland von Eliel Saarinen, das Bauhaus, sowie die eigens initiierte Architekturschule von Frank L. Wright, haben durch ihr Wirken das Verständnis des Lehrens auf der Ebene der Architektur geprägt und verändert. Durch das Leben aus Gemeinschaft und dem intensiven Austausch und Kontakt zwischen Studierenden und Lehrenden, wurde Architektur auf einem neuen Level geschaffen. Diese direkte Wissensvermittlung führte zu einer Bewegung, einer Form von Architektur, die bis heute in den Köpfen der Architekten vorhanden ist und maßgeblich an der Entwicklung der Moderne beteiligt war. Überzeugung, Interesse und Leidenschaft hat diese Architektur, und jene, die für die Weitergabe des Wissens und der notwendigen Erfahrungswerte verantwortlich waren, geprägt.

Die Probleme im österreichischen Bildungssystem finden sich auch in der Verwirrung und dem wahren Zustand des Lehrprogrammes der Architekturfakultäten wieder.

Wir haben gelernt, dass der Austausch der Studenten untereinander, das Kommunizieren auf einer Ebene, auch mit Dozenten, und das Bestreben, gute Architektur um der Architektur Willen zu produzieren, der Sinn unserer Tätigkeit sein sollte. Es wurde das Verständnis gewonnen, dass der Bereich der Architektur nicht von der Einwirkung und dem Austausch mit dem verwandten und eng zusammenhängenden Sachgebiet der Bauingenieure getrennt werden darf. Das starke Separieren dieser Berufsgruppen hat im Laufe der Zeit dazu geführt, dass die Architekturstudenten von heute, sich nur noch auf ihre gestalterische Funktion berufen, während die Bauingenieure auf ihre Rechenkenntnisse so erpicht sind, dass die Architektur bzw. das Erforschen der Baukunst vollkommen in den Hintergrund gedrängt wird.

„So wie du bist, so sind auch deine Gebäude.“

Louis Sullivan, 1924

Für ihn waren der Mensch und die Architektur untrennbar miteinander verbunden. Wenn der Mensch untrennbar mit Architektur verbunden ist, sollte dann nicht auch der Mensch im Zentrum unserer Ausbildung stehen? Das Gebäude muss sich seinem Benutzer anpassen,

„Form follows function“

Louis Sullivan, 1896

„Etwas Unpraktisches kann nicht schön sein“

Otto Wagner, 1896

Wenn wir uns an den heutigen Bildungsstätten der Technischen Universitäten umsehen, dann müssen wir feststellen, dass die Kommunikation zwischen Studierenden und Dozenten, sowie innerhalb dieser beiden Gruppen, nicht ideal vonstatten geht. Was unter anderem auch auf die Baumasse, deren Einteilung und Gestaltung zurückzuführen ist. Es wird eine gewisse Dissonanz zwischen Unterrichtsräumlichkeiten und Unterrichtsform verspürt, wobei festgehalten werden muss, dass beide in ihrer jetzigen Form weder produktivitäts– noch kreativitätsfördernd sind.

„Wir wollen Architektur die mehr hat. Architektur, die blutet, die erschöpft, die dreht und meinetwegen bricht. Architektur, die leuchtet, die sticht, die fetzt und unter Dehnung reisst. […] Wenn sie kalt ist, dann kalt wie ein Eisblock. Wenn sie heiß ist, dann heiß wie ein Flammenflügel. Architektur muss brennen.“

Wolfgang Prix, Coop Himmelb(l)au, 1980

Die im vorangegangenen Zitat erwähnte Forderung nach extremer und vielfältiger Architektur setzt eine gewisse Form der Wissensvermittlung, wie sie auch im Fall der Eingangs erwähnten Architekturschulen praktiziert wurde, voraus. Der Gedanke des Zitats ging insofern verloren, als die Aussagekraft und Qualität der Architektur vorwiegend auf optische Reize und Effekthascherei reduziert wird. Architektur muss brennen, nicht blenden. Es scheint als wäre der Erfolg eines Projektes eher durch gekonnte Visualisierung und bestechende Darstellung, als durch qualitative, durchdachte und funktionelle Architektur zu erreichen. Klare, verständliche Darstellung und eine gewisse Präsentationsgabe sind Grundvoraussetzungen des Architekten, nicht zuletzt um das Entwurfskonzept auch Laien verständlich zu übermitteln, aber diese Werkzeuge entscheiden nicht über die Raffinesse des Projekts.

Architektur ist einem permanenten Wandel unterworfen, der eine nachhaltige, energieeffiziente, funktionelle und somit zeitgemäße Verantwortungsarchitektur erfordert.

„Es ist immer gefährlich, wenn Architekten sagen, sie sind Künstler“

Klaus Kada, 2003

Durch das Auftreten der Fachhochschulen hat sich das Programm der TU noch weiter von wirtschaftlichen Aspekten entfernt, anstatt die postitiven Aspekte der FH aufzugreifen und zu verbessern. Die Unterrichtsform der FH ist keinesfalls zu Unterstützen, die Verschulung und Klassenbildung, weitestgehend ohne Austausch zwischen den einzelnen Lerngruppen ist für einen kreativitätsfördernden Unterricht ungeeignet. Kreativität resultiert aus Abwechslung.

„Die große Gefahr der modernen Architektur ist der Bazillus der Monotonie.“

Alvar Aalto

Folglich sollte diese Konkurrenz als Anstoß zum gesunden Wettbewerb gesehen werden, bei dem die TU zwar alle Trümpfe in der Hand hält, diese jedoch nicht richtig auszuspielen vermag. Die ohnehin schon starke Vernetzung aller Studierenden eines Jahrgangs sollte verstärkt und gefördert werden – eine Aufgabe, die die Architektur des Architekturstudiums übernehmen kann und muss.

„Die Krankheit unserer heutigen Städte und Siedlungen ist das traurige Resultat unseres Versagens menschliche Grundbedürfnisse über wirtschaftliche und industrielle Forderungen zu stellen.“

Walter Gropius, 1956

Transparente, offene Räume, vom Gang aus einsehbar, verstärken den Impuls und das Interesse füreinander und fördern den grundlegenden Gedanken der Universität, voneinander zu lernen und sich selbstständig Wissen anzueignen. Wenn die Seminarräume gleichartiger Lehrveranstaltungen in geringen Abständen voneinander angeordnet sind, und nicht wie heute am gesamten Unicampus verstreut liegen, kann die interaktive Kommunikation optimal vonstatten gehen, man trifft sich ganz automatisch. Die Räumlichkeiten sollten um einen zentralen, offenen Platz arrangiert sein, der nicht nur als Erschließungszone, sondern auch als Kommunikationsfläche und Treffpunkt funktioniert. Die Räume selbst sollen ähnlich den Zeichensälen, oder dem HS2 organisiert sein, mit variabel anordenbaren Tischgruppen, um auch die Kommunikation innerhalb der Arbeitsgruppen zu forcieren. Der Zeichensaalcharakter bringt eine Durchdringung von Arbeit und Freizeit, bzw. von Arbeits- und Wohnräumen, ein funktionierendes universitäres Gesprächs- und Arbeitsklima erfordert eine Innere Transparenz.

„Die Qualität von Städten und Plätzen lässt sich am Reißbrett entwerfen, ihre Schönheit kommt durch die Zeit.“

Renzo Piano

Die Umstellung auf das Bakkalaureat erwirkte eine starke Verschulung, welche die Interessen und Freiheiten des einzelnen Studierenden enorm einschränken, und eine weitestgehend individuelle Gestaltung des Studiums durch restriktive Durchsetzung einer Voraussetzungspolitik nahezu unmöglich macht. Das enorme Spektrum der Architektur und deren Möglichkeiten wird auf ein Minimum reduziert und die Studenten bewusst in eine vorgegebene Richtung geleitet, anstatt ihnen die Möglichkeit zu geben, ihren Weg selbst zu finden. Die Zeit der Ausbildung muss als eine Testphase verstanden werden, in der vermittelt wird, wo die Schwerpunkte und Prioritäten in einem späteren Berufsleben gesetzt werden, in welchem Teilbereich der Architektur auch immer. Gute Architektur wird durch Empathie geschaffen, welche in der Trainingsphase, dem Studium, in der keine Konsequenzen zu befürchten sind, durch das Diskutieren und Kommunizieren untereinander erreicht werden kann.

Der Bachelor muss als Basis verstanden werden, in dem der Student/die Studentin die grundlegenden Werkzeuge der Architektur, eines Architekten erlernt, um sich im Master den eigenen Interessen entsprechend weiterzubilden. Die Grundausbildung muss jedoch so weitreichend sein, dass der Student nach erfolgreichem Abschluss derselbigen befähigt ist, in einem Architekturbüro zu arbeiten.

Hierfür wäre eine intensivere Ausbildung erforderlich, welche natürlich auch mehr Zeit in Anspruch nimmt. 8 Semester sind ein idealer Kompromiss, bei dem sich Möglichkeiten wie mehrsemestrige Projekte und weitreichendere Themenauseinandersetzungen, bzw. –vertiefungen eröffnen. Weiters kann dadurch erst die intensivere Verbindung der einzelnen Teilbereiche, die das vernetzte Denken, Quintessenz des Architekturberufs, erfordern, weitreichender behandelt werden.

„Meine Beobachtung an den Hochschulen ist: Jeder schaut in einen PC rein, die können schon keine Bleistifte mehr halten. […]Die Idee war immer eine Handskizze.“

Günther Domenig, 2003

Ein optimaleres Konzept wäre die Zusammenfassung der Fächer des ersten Studienjahrs auf 3 Teilbereiche:

  • Gestalten, Entwerfen und Konstruieren,
  • Tragwerksentwurf und Bauphysik, sowie
  • Architekturgeschichte, Wirtschaft und Soziologie.

Dadurch wird der Gesamtumfang, sowie das Anforderungsprofil an einen Architekten bedeutend besser simuliert, die Studierenden bekommen einen realistischen Eindruck über den Architekturberuf, und ob sie für selbigen geeignet sind. In diesen beiden Semestern ist ein fix festgelegter Lehrstoff zu vermitteln, der allen Studierenden, egal welcher Vorbildung, eine solide Basis für das weitere Studium vermittelt, und bei entsprechend strenger Beurteilung einen Eignungstest ersetzt.

„Die Ausbildung vermittelt den Studierenden auf wissenschaftlicher Basis ein Grundlagenwissen in der Methodik des architektonischen Entwerfens und Konstruierens und in der ganzheitlichen Bewältigung architektonischer Aufgaben[…]“

Studienreglement 2011 für den Bachelor-Studiengang Architektur, ETH Zürich.

In Folge dessen wird auch die Diskrepanz der Qualität zwischen den einzelnen Instituten verringert, auch wenn es den Instituten freisteht wie sie die geforderten Lehrinhalte überbringen. Das Konzept soll in den weiteren Semestern ähnlich weitergeführt, die fächerübergreifende Lehrmethode beibehalten werden. Die Inhalte werden detaillierter und weiter vertieft, es kommen Fächer wie Städtebau, Gebäudelehre, Gebäudetechnik, Baurecht, Geschichte des Städtebaus, Denkmalschutz, Landschaftsarchitektur, sowie Bauprozesse und Bauforschung hinzu. Außerdem werden 2-wöchige Seminare, bzw. Workshops zu Themengebieten neben der klassischen Architektur, wie „Grundlagen des Designs“, „Grafik und Typografie“, „Innenarchitektur und Lichtplanung“, „Architekturfotografie“ und Ähnliche, anstatt der herkömmlichen, vertiefenden Themen, angeboten.

Weiters ist im Laufe des Bachelors ein mehrmonatiges Praktikum in Architekturbüros zu absolvieren, sowie gegen Ende der Bachelorausbildung, im 7.Semester, ein Auslandsaufenthalt vorgesehen, der sowohl dem kulturellen Austausch, als auch der technischen Weiterbildung dienen soll.

„Architektur ist die einfachste und billigste Bildungseinrichtung, die die Gesellschaft überhaupt hat. Es ist ein Beweis dafür, wie die Gesellschaft existiert und wie sie existiert hat. Und das zu übersetzen, diese Sprache zu finden, das ist etwas, was die Gesellschaft unbedingt braucht. Das ist das wichtigste überhaupt, denn sonst ist sie nicht in der Lage, ihre eigene Zeit zu erkennen.“

Klaus Kada, 2003

Der Masterstudienplan unterscheidet sich grundlegend von jenem des Bachelors. Hier wird den Studierenden in 5 Semestern die Möglichkeit gegeben, sich für die weitere Berufsorientierung zu spezialisieren, um eine dementsprechend umfassende Ausbildung innerhalb des Spezialgebiets zu erhalten. Die Spezialisierung im Master durch die Wahl unterschiedlicher Lehrveranstaltungen bzw. –themen reicht nicht aus um die Themenbereiche ausreichend tiefgründig zu behandeln. Ein Modulsystem, in dem die einzelnen Spezifikationen über die gesamte Dauer des Masterstudiums intensiv behandelt und erlernt werden, und das parallel zu einer teilzeitlichen Anstellung verläuft. Es ist in weiterer Folge natürlich ebenfalls möglich, mehrere Module nacheinander zu absolvieren und es wird eine hervorragende Brücke zwischen Theorie und Praxis geschaffen.

Die vorgesehenen Module sind:

  • Klassische Architektur,
  • Digitale Parametrische Architektur,
  • Innenarchitektur und Design,
  • Städteplanung, sowie
  • Architektur und Energie

Im Modul „klassische Architektur“ wird das im Bachelor erlernte Wissen vertieft und vor allem in Richtung Baustellenabläufe, Wirtschaft und Recht intensiviert, in „Architektur und Energie“ nicht nur die Energieeffizienz der Form von Gebäuden, sondern auch deren technischer Inhalt abgehandelt, usw. Ein gewisser Grundstock wird allerdings in allen 5 Modulen erlernt, um dem Titel des Master of Architecture gerecht zu werden.

Ziel dieses Programms ist es, die fundamentalen Inhalte des jetzigen Masterstudiums bereits im Bachelor abgehandelt zu haben, um sich im Masterabschnitt spezialisieren zu können, und viel tiefgreifenderes Wissen zu erlangen.

„Architektur ist Plastik, aber sie hat ein Klo. Diese Architektur, die wir machen, braucht unsere Gesellschaft wie einen Bissen Brot. Wenn wir nicht in der Lage sind, diese Art von Denken zu erlauben, dann schneiden wir uns die Ressourcen der Zukunft ab.“

Wolfgang Prix, 2003

Ebenfalls ist es uns ein Bedürfnis die Architektur nicht nur auf der Uni zu belassen, sondern in die Stadt, zu den Menschen hinauszutragen. Im Umfeld bedeutender Grazer Bauwerke werden Architekturplattformen geschaffen, wo besagte Gebäude beschrieben, und die Arbeiten der Studierenden ausgestellt werden. Es ist uns ein Anliegen das Bewusstsein der Bevölkerung für die Arbeit der Architekten zu stärken und auf die Allgegenwärtigkeit der Baukunst hinzuweisen. Somit wäre auch eine Transparenz nach Außen gegeben, die der Profession des Architekten wieder mehr Gewicht gibt.

„Es gibt einige Leute, die interessiert daran sind, es gibt vielleicht auch Institutionen, die interessiert daran sind, und es gibt auch ganz spezifische Bauherren, die interessiert daran sind, Architektur als Transportmittel zu verwenden. […] Architektur ist auch international immer nur eine Angelegenheit von wenigen, die erkannt haben, was das eigentlich sein kann.“

Klaus Kada, 2003


AZ-neu


Angesichts der Umstände, die meine Kollegen und ich in den einzelnen Texten behandeln, kann ein klares Ziel im Bereich Zusammenarbeit und dem erwähnten Netz in den Raum gestellt werden.

Es ist wichtig, den Studierenden zu ermöglichen, sich in den ersten Semestern kennen zu lernen. Dies ist natürlich nur dann möglich, wenn die Arbeitsgegebenheiten so ausgelegt sind, dass der Kontakt unmittelbar gefördert wird. So ist die Idee, die Studenten im obligatorischen Orientierungsjahr in Gemeinschaftsräume unterzubringen, um den Austausch zu forcieren! Es muss eine Zeichensaalreformation stattfinden, da die Zeichensaalräume das Potential haben, diese Aufgaben zu bewältigen! – die Öffnung zu Arbeitsgemeinschaften! Die bestehenden Zeichensäle in der Alten Technik weichen zugunsten der Arbeitsplätze für Erstsemester.

Arbeitsgruppen?

Die zweite Stufe ist in weiterer Folge, einem AZ beizutreten. Im Detail ist die Form des Zeichensaals so geregelt, dass eine gewisse Zahl an Fixplätzen besteht und der Rest, als Nomadenplätze deklariert ist. Dieser kann nicht konstant in Anspruch genommen werden und soll dadurch den stetigen Austausch fördern. Somit kann davon ausgegangen werden, dass diejenigen, die einen „Fixplatz“ anstreben, sich öfter und bemühter in das Kollektiv einbringen. Projekt- und Studiumsabhängig besteht jedoch die Option, in anderen Gruppen zu arbeiten, da wie schon bekannt Platz zur Verfügung steht. Ein weiterer Aspekt ist, dass die öffentlichen Zeichensäle Schwerpunkte, Themengebiete aufweisen, damit auch Studenten mit denselben Vorlieben, Kollegen zum Austausch finden können und der Gedanke der Weiterentwicklung vorangetrieben wird! – Platz für Interessensgemeinschaften wird geboten!

Durch die vielen unterschiedlichen Besucher, können Projekte qualitativ verglichen und neue Mitglieder anhand ihrer Arbeit ausgesucht werden. So hat jeder Zeichensaal die Möglichkeit unterschiedlichste Personen kennen zu lernen und die Besucher die Chance, die Vielfalt der AZ zu erfahren. Der Student hat den Vorteil, im Vergleich den für ihn geeignetsten Team beizutreten. Natürlich fällt diese Entscheidung auch aufgrund ihrer Zuneigung zur jeweiligen Arbeitsgemeinschaft – Sympathie!

Elite! Ich erfahre Bereiche, in denen ich besonders gut bin!

In weiterer Folge ist auch die Kooperation mit den Instituten anzudenken, nicht im Sinne der „Meisterklasse“, denn ich spreche mich klar für die Autonomie des Zeichensaals aus, aber in Form von Verortung und Austausch mit der Professorenschaft, sowie mit dem des Mittelbaus. Dies hätte nun die Konsequenz, dass die Institute ihre leerstehenden Räumlichkeiten Großteils abzugeben hätten, um freie Plätze für den Bildungskader zu schaffen. Die Verwaltung der Räume muss zentral von der Fakultät bestimmt werden! – das Dekanat hat Sorge zu tragen, wie die Räume für Veranstaltungen, aber auch für konstantes nutzen in Form von Arbeitsflächen zu bespielen ist.

Studenten nicht in Projektübungskreise zwängen –

da der Austausch von Information außerhalb der Übungseinheit verloren geht!

Die Idee der Projektübung, ist aus unserer Sicht ein klar verfehltes Vorhaben. Diese Form dient in keiner Weise der Kommunikation und dem Austausch von Wissen unter Studierenden, sowie auch zwischen Studenten und Lehrenden. Fakt ist, dass die Gruppen zwar intern Ahnung über den jeweiligen Ablauf haben, aber außerhalb gähnende Leere anzutreffen ist. Dies kann keiner in Bezug auf vernetztes Arbeiten, noch weniger, für ein Miteinander an der Fakultät für Architektur positiv Argumentieren. Die konstante Veränderung der LV- Modi, bringt keine qualitative Verbesserung.

Wo entsteht die Vernetzung?

Wie kann die Theorie mit der Praxis, der Technologie verbunden werden. Jedes Institut kocht sein eigenes Süppchen und der Student ist darauf angewiesen, sich mit Not und Mühe – falls Zeit vorhanden – mit Projekten anderer zu beschäftigen. Mit dem Vorschlag AZ-neu, vor allem angesichts der „Nomadenplätze“, ist es wesentlich einfacher, mit anderen Arbeiten konfrontiert zu werden, sei es auch „platzgedrungen“ nur rein visuell! – Diskussionsbasis?

Schlussendlich ist die Weiterführung der privaten AZ anzudenken. In diesen besteht die Chance, universitätsextern Gruppen zu bilden und den eigenen Rahmen abzustecken – freie Entfaltung, freie Interessen – auch fern ab von den Schwerpunkten öffentlicher Arbeitsgemeinschaften.

Ziel ist einfach die Durchmischung verschiedenster Gruppen und Schaffung von Arbeitsbereichen für jedermann. Sicherlich wird es die Studenten geben, die Zuhause arbeiten wollen – es ist auch logisch, dass nicht alle das Potenzial nützen wollen – doch es geht darum, ein Plattform anzubieten, die bestmögliche Bildung und Entwicklung schafft. Somit ist zusammenfassend, das Generieren gemeinsamer Arbeitsgruppen, in denen das Kennenlernen, das Anschließen an einen Zeichensaal von großer Bedeutung! In weiterer Folge hat der Student die Möglichkeit, zwischen den Interessensgebieten zu wechseln.

Die Argumente zu wenig Platz zu haben, sind einfach nicht haltbar, da unzählige Räumlichkeiten nur bedingt genutzt werden und es lediglich an der Organisation scheitert. Die Institute brauchen keine Räume, außer die einzelnen Büros der Assistenten und natürlich die der Leitung. Erschwerend zum sogenannten Platzproblem gibt es vereinzelt Gedanken, den bestehenden Platz der Zeichensäle, unserer Gemeinschaft, durch weitere „Leerräume“ für gelegentliche Nutzung zu ersetzen!

Somit kann nur die Antwort heißen, dass wir – diejenigen die Primär die Universität ausmachen – auch am meisten Platz zum Arbeiten, Forschen und kreieren neuer Ideen brauchen! Die Alte Technik muss belebt werden!

©lemarewe


Schuldzuweisung und Selbstbestimmung


Orientierung ist die ökonomische Schlüsselleistung des 21. Jahrhunderts. Nichts ist wertvoller. Aber der Kurs wird nicht mehr offiziell ausgegeben. Das hilft zuerst den Scharlatanen, den alten Ideologen und neuen Sinnhubern, die uns an jeder Ecke eine neue Richtung verhökern wollen. Nur die eine, unsere, ist nie im Angebot. Vielen scheint das zu reichen. Wenn man nicht weiß, wo man hin will, ist jede Richtung irgendwie okay – bis man merkt, dass selbst fahren besser ist als getrieben werden.¹

Die gegenwärtige Ohnmacht und Orientierungslosigkeit ist unter Anderem Resultat blanker Überforderung und Unübersichtlichkeit der Situation, die mittlerweile hochkomplex ist.² Wie Veränderungen bewirken, die tatsächlich etwas ändert oder ändert sich ohnehin alles viel zu oft, ohne ein klares Ziel vor Augen zu haben? Auch die Medien sind nicht in der Lage ein übersichtliches Bild zu kommunizieren und so kann es auch nicht zur Meinungsbildung in der Gesellschaft kommen. Es werden lediglich Teilaspekte umgewälzt – oft nicht gerade die wichitigsten – Gäste beider Lager eingeladen und sich wiedersprechende Ergebnisse hoch offizieller Studien präsentiert. Nach wirtschaftlichem Aufschwung, dem Kampf für gleiche Rechte, Aufstand gegen die Eltern, anhaltendem Frieden und dem Niederreißen aller Grenzen, haben wir einen Zustand erreicht, der uns erstarren lässt. Die Dauerkrisen und der nicht enden wollende Terror hat uns vollends entmutigt. Geht es also überhaupt noch um die mittlerweile allgegenwärtige Forderung nach Veränderung?

Change, yes we can. . . or maybe not?

Die wichtigste Nachricht der Aufklärung ist immer noch: selber denken.³ Das ist natürlich viel anstrengender, als einfach irgendjemandem nachzutrotten, doch wird man feststellen, dass auch der Vordermann das Denken bereits „outgecourced“ hat. Auch auf der Universität kann aktives Nachdenken nicht schaden. Es ist Kreativität gefragt! An welchen grundlegenden Rädern können wir drehen, anstatt die gesamte Diskussion über Bildungsangelegenheiten in unwichtigen Randthemen zu ertränken? Christian Scholz, Professor fur Betriebswirtschaftlehre an der Universität des Saarlandes, nenn im Standard einige wichtige Punkte, die im Bezug auf die aktuelle Umsetztung des Bologna-Prozesses einer deutlichen Verbesserung bedürfen. Er fordert Transparenz bisheriger Reformen und einen öffentlich-gesellschaftlichen Diskurs unter Einbeziehung der Betroffenen. Eine Wettbewerbsstrategie „Bildung“ für Österreich und Europa mit wenigen aber durchdachten Studienangeboten, Entbürokratisierung und Verringerung der Macht von Universitätsleitungen. Und zu guter letzt Dezentralisierung durch Eigenverantwortung für Professoren und Studierende. Vor allem aber brauchen wir eine positive Vision zu dem, was an Faszinierendem mit Bologna verknüpfbar ist.⁴

Was fehlt, um eine gemeinsame Vision zu verwirklichen?

Es geht wie auch in der Architektur darum Potentiale zu erkennen und kreativ umzusetzen, nicht um vorauseilenden, blinden Gehorsam und möglichst brave Umsetzung. Im Endeffekt hängt die Qualität und der Inhalt von universitärer Lehre vom Lehrenden selbst ab. Lehrveranstaltugen umzubenennen und innerhalb des Studienplans an andere Positionen zu rücken ändert hingegen nichts, denn schießlich tragt die selbe Person, den selben Inhalt, mittels der selben Unterlagen erneut vor. Daran ist a priori auch nichts auszusetzen, jedoch ist diese im höchsten Maße banale Tatsache, nicht allen klar. Jeder Professor und mit ihm jedes Institut sollte eigenverantwortlich handeln und die Studierenden, wegen denen all unsere Universitäten überhaupt existieren, stärker in Prozesse eingebunden werden. Selbstverantwortung für Institute, Selbstverantwortung für Lehrende, Selbstverantwortung für Studenten. Das generalistische Architekturstudium lebt von der Persönlichkeitsentfaltung seiner Studenten und muss diese im höchsten Maße fördern. Womit wir wieder beim selber Denken wären. Es ist inakzeptabel, durchschnittliche Leistungen als Maßstab anzulegen, anstatt alle an den Besten zu messen. Oft wird Motivation und der Wille zur Selbstständigkeit unzureichend gefördert, aus dem Irrglauben, man könne es nur allen recht machen – und das scheint einer der wichtigsten Grundsätze unserer Zeit zu sein – wenn man keinen zu sehr lobt und auch niemanden durchfallen lässt. Schalten wir alle gemeinsam unsere Hirne ein, jeder für sich!

¹,³ Wolf Lotter, „Selbst-Bestimmung“, brand eins 10 (2011): 62.

² vgl.: „Das Master-Desaster“ ZDF log in. ZDF mediathek, 13. April 2011 http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1308840/ZDF-log-in-komplett-Das-Master-Desaster#/beitrag/video/1308840/ZDF-log-in-komplett-Das-Master-Desaster, Zugriff am 5. Oktober 2011.

⁴ Christian Scholz. „Generation Bologna: Belogen und bestohlen!“. Der Standard, 11. Juni, 2010 http://derstandard.at/1276043673065/Kommentar-der-anderen-Generation-Bologna-Belogen-und-bestohlen?_seite=2&sap=2#forumstart, Zugriff am 4. Oktober 2011.

©lemarewe


Die Universität in der neoliberalen Welt


Die Selbstregulierung des Marktes und der Rückzug der öffentlichen Hand aus vielen Bereichen der sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung, sowie der Druck der privaten und multinationalen Konzerne, unter deren Einfluss die Politik ihre Entscheidungen trifft, hat wohl auch in Österreich ihre Spuren hinterlassen. Die große Privatisierungswelle vieler Unternehmen in den letzten 20 Jahren, greift nun auch auf das Bildungswesen über. Allen voran die USA und im Schlepptau Großbritannien und Asien strukturierten ihre Universitäten um, um sie international marktreif zu machen.

Aber was sind die Merkmale der neoliberalen Universität und wie sind die Universitäten marktreif geworden?

Die Universität verhält sich, aus neoliberaler Sicht, genauso wie eine private Firma, ein Unternehmen, dessen oberste Priorität es ist Kapital anzuhäufen und ihre Produkte und Dienstleistungen einem möglichst breiten Markt zur Verfügung zu stellen. Dabei muss sie natürlich effizienter agieren als die Konkurrenz. So sind auch Unis, ob nun privat oder öffentlich, Unternehmen, welche Wissen schaffen und dieses im stetigen Wettbewerb an den Mann (Studenten) bzw. Kunden bringen müssen. Alex Callinicos schreibt in seinem Text über die Universität in der neoliberalen Welt: „… governments must slavishly follow the whims of big business“¹

Demnach involviert Wettbewerb Gewinner und Verlierer, nicht jede Uni kann die Beste sein. Für den Verlierer bedeutet dies nicht gleich sein Institut zu schließen, aber eine Aufteilung von deutlich weniger Kapital an eine größere Menge von Angestellten und Studenten. Was zur Folge hat, dass die Uni sich ständig mit seiner Konkurrenz auseinandersetzen muss. „Wie produktiv und wettbewerbsfähig bin ich im Vergleich mit diesem oder jenem?“, lautet wohl einer der Leitsätze.

Das Management einer Hochschulunternehmung muss also Wege finden, wie sie billig ein Produkt oder eine Dienstleistung anbieten kann um einen höchstmöglichen Output dafür zu bekommen. Im Klartext heißt das: „.. teach a growing number of students and perform increasingly vital resarch as cheaply as possible.“²

Eine Universität muss neues Wissen und Technologien entwickeln und diese dann auch so schnell wie möglich vermarkten um im Wettbewerb zu bestehen. Demnach gibt es auch bei uns an der TU Graz Forschungskooperationen mit anderen Universitäten, die damit klar und offen arbeiten. Oder auch Spin-off Unternehmen, die das produzierte Wissen am freien Markt verkaufen. „Universities should become not just centres of teaching and research but hubs for innovation networks in local economies, helping to spin off companies for universities, for example. Universities should be the open-cast mines of the knowledge economy“.³ Es geht also um den „resarch output“ einer Universität. Dafür wurden internationale „performance indicators“ entwickelt, die Aussagen über eine gute und schlechte Uni machen soll. Das internationale Ranking wird natürlich angeführt von den neoliberalsten Universitäten der USA.

Die Universitäten müssen so günstig wie möglich größer werden, um die enorme Masse an Studenten aufnehmen zu können. Damit nicht genug, muss sie auch im internationalem Wettbewerb bestehen und besseren Wissensoutput liefern. Gleichzeitig steigt die Studentenzahl an den Universitäten ungleich proportional zur Geldmenge, die aus öffentlicher Hand zur Verfügung steht. – Wie soll jedem einzelnen noch qualitativ hochwertiges Wissen vermittelt werden, wenn der Fokus der Unis wo anders liegt? – Oft werden Akademiker nur noch angestellt, um schnell Wissen zu produzieren und zu publizieren, der output wird dabei als qualitativer Messwert behandelt. Dafür wurde das weit bekannte „peer review“ eingeführt, d.h. eine große Zahl anonymer Akademiker aus dem selben oder ähnlichen akademischen Feld bewertet die Arbeit bevor sie publiziert wird. Damit sich die hoch angesehenen Professoren und Wissenschaftler darauf konzentrieren können, stellen sie ihre Lehrtätigkeit hintan und überlassen sie meist „billigeren“ Assistenten. So Callinicos: „Academics try to „buy themselves out“ of the heavy burden of teaching and administration by winning research grants. When they are successful, their teaching will be taken on by a teamporary replacement or buy a postgraduate teaching assistant.“⁴ Diese Professoren (meist internationale) bekommen natürlich ein überdurchschnittlich hohes Einkommen und müssen nicht Unterrichten oder sich mit lästiger Administration herumschlagen.

Administration

Große Entscheidungen werden nur mehr von Topmanagern oder exklusiven, universitären Gremien gefällt. Die breite Masse der Studenten bzw. Angestellten haben kaum Mitspracherecht und müssen die Änderungen Stück für Stück schlucken. „The logic of competition implies centralised management. Getting rid of uncompetitive departments and staff and demanding higher productivity from the rest can’t easily be done by democratic debate and decision-making. Power needs to be concentrated in the hands of top managers who are suitably rewarded for enforcing the necassary policies on the workforce.“⁵ Entscheidungen werden also meist auf der Basis von wirtschaftlichen Faktoren getroffen und nicht aufgrund intellektueller Werte! Die Macht der Universität ist konzentriert in einem Manager (Rektor) er entscheidet über Leben und Tod einer Person bzw. eines Institutes, einer Fakultät oder sonstigen universitären Einrichtung.

Im Druck des internationalen Wettbewerbs hatte dies auch Auswirkungen auf die soziale Marktwirtschaft Österreichs und so auch auf die Universitäten des Landes.

Die schlechte Qualität der Bildung

Der Student als Konsument von Wissen

Das Leben des Studenten, Wege und Voraussetzungen zum Wissenskonsum

Das geänderte Bild des Studenten in der neoliberalen Universität

„the burden of teaching“

„pursuing ‘knowledge for its own sake’ as the core activity of staff … students have been downgraded in favour of education for business needs; and staff pay […] and studying conditions and finance for students have all been under attack.“⁶

Gott sei Dank hat die aktuelle Regierung die Studiengebühren abgeschafft, die Frage ist nur: Wie lange die Universitäten ohne weitere Finanzspritzen auskommen können? Eines ist fix: Die Staatskassen sind leer. Die Studentenzahl steigt. Die Investoren aus dem privaten Sektor bleiben großteils aus und wenn sie zahlen, verfolgen sie sowieso nur eigene Interessen, bei Investitionen an der Universität zum Beispiel für ein spezifisches Forschungsprojekt. Spenden aus privater Hand an öffentliche Hochschulen sind bei uns rar.

Demnach müssen auch bald in Österreich die Studenten für höhere Bildung zahlen. Allen einen gleichen sowie fairen Zugang zur Universität zu ermöglichen, ist dann nicht mehr möglich. Jedoch versucht der noch vorhandene Sozialstaat dabei einzugreifen, aber bei weitem nicht jeder bekommt die Studiengebühren erstattet. Mit und ohne Studiengebühren, müssen viele Studenten einer teilweisen Erwerbstätigkeit nachgehen um ihr Studium und Leben finanzieren zu können. Deswegen braucht der Eine oder Andere oft auch länger und da er sich nicht voll auf das Studium konzentrieren kann, hat dies auch Auswirkung auf die Qualität. Viele machen nur das nötigste und das sogar schlecht. Um sich eingehend mit seinem Studium und damit verbundenen Themen beschäftigen zu können braucht es die volle Zeit des Studierens.

Das Bild der Universität ist heutzutage oft jenes, dass es nur darum geht brav willige Arbeiter am Fließband zu produzieren, die auch nach ihrem Studium weiter folgsam billig Güter und teure Bildung konsumieren. Zum Beispiel die Institution Lifelong Learning. Nicht auch eine Ausgeburt des neoliberalen Bildungswesen?

Es stellt sich vielen die Frage, warum man überhaupt noch studieren soll. Um bessere Chancen am Arbeitsmarkt zu haben? Um später viel zu Verdienen? Um philosophisch, sozial oder wirtschaftlich einen erweiterten Blickwinkel für sein Leben zu erhalten und für die Gesellschaft verantwortlich zu handeln? Wohl kaum! Die meisten hoffen zwar darauf, aber die Realität sieht meist anders aus. Eine Hand voll wird sehr wohl in lukrativen Entscheidungspositionen ihren Platz finden. Aber die Masse sicher nicht!

Bei den Studentenprotesten der letzten Zeit fällt auf, dass oft nur gegen Einzelaspekte rebelliert wird, aber in Wirklichkeit das Problem viel höher liegt. Nämlich am System der neoliberalen Universität.

Also lasst uns gemeinsam für eine bessere Zukunft kämpfen, damit wir alle das gleiche Recht auf hochwertige Bildung erhalten. Entscheidungsprozesse im Bereich der Uni müssen demokratisiert werden, damit wir alle gemeinsam, Lehrende und Studierende, daran gestalten können.

¹ Alex Callinicos, Universities in a neoliberal World (London: Bookmarks Publications, 2006), 15.

² Alex Callinicos, 11.

³ C Leadbeater, Living on thin air (Penguin Books Ltd., 2000), 114.

⁴ Alex Callinicos, 18.

⁵ Alex Callinicos, 21.

⁶ Glenn Rikowski, Review on: Universities in a neoliberal world, http://www.flowideas.co.uk

http://www.flowideas.co.uk/?page=articles&sub=Universities%20in%20a%20Neoliberal%20World, zugriff am 02.10.2011

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