AZ-neu


Angesichts der Umstände, die meine Kollegen und ich in den einzelnen Texten behandeln, kann ein klares Ziel im Bereich Zusammenarbeit und dem erwähnten Netz in den Raum gestellt werden.

Es ist wichtig, den Studierenden zu ermöglichen, sich in den ersten Semestern kennen zu lernen. Dies ist natürlich nur dann möglich, wenn die Arbeitsgegebenheiten so ausgelegt sind, dass der Kontakt unmittelbar gefördert wird. So ist die Idee, die Studenten im obligatorischen Orientierungsjahr in Gemeinschaftsräume unterzubringen, um den Austausch zu forcieren! Es muss eine Zeichensaalreformation stattfinden, da die Zeichensaalräume das Potential haben, diese Aufgaben zu bewältigen! – die Öffnung zu Arbeitsgemeinschaften! Die bestehenden Zeichensäle in der Alten Technik weichen zugunsten der Arbeitsplätze für Erstsemester.

Arbeitsgruppen?

Die zweite Stufe ist in weiterer Folge, einem AZ beizutreten. Im Detail ist die Form des Zeichensaals so geregelt, dass eine gewisse Zahl an Fixplätzen besteht und der Rest, als Nomadenplätze deklariert ist. Dieser kann nicht konstant in Anspruch genommen werden und soll dadurch den stetigen Austausch fördern. Somit kann davon ausgegangen werden, dass diejenigen, die einen „Fixplatz“ anstreben, sich öfter und bemühter in das Kollektiv einbringen. Projekt- und Studiumsabhängig besteht jedoch die Option, in anderen Gruppen zu arbeiten, da wie schon bekannt Platz zur Verfügung steht. Ein weiterer Aspekt ist, dass die öffentlichen Zeichensäle Schwerpunkte, Themengebiete aufweisen, damit auch Studenten mit denselben Vorlieben, Kollegen zum Austausch finden können und der Gedanke der Weiterentwicklung vorangetrieben wird! – Platz für Interessensgemeinschaften wird geboten!

Durch die vielen unterschiedlichen Besucher, können Projekte qualitativ verglichen und neue Mitglieder anhand ihrer Arbeit ausgesucht werden. So hat jeder Zeichensaal die Möglichkeit unterschiedlichste Personen kennen zu lernen und die Besucher die Chance, die Vielfalt der AZ zu erfahren. Der Student hat den Vorteil, im Vergleich den für ihn geeignetsten Team beizutreten. Natürlich fällt diese Entscheidung auch aufgrund ihrer Zuneigung zur jeweiligen Arbeitsgemeinschaft – Sympathie!

Elite! Ich erfahre Bereiche, in denen ich besonders gut bin!

In weiterer Folge ist auch die Kooperation mit den Instituten anzudenken, nicht im Sinne der „Meisterklasse“, denn ich spreche mich klar für die Autonomie des Zeichensaals aus, aber in Form von Verortung und Austausch mit der Professorenschaft, sowie mit dem des Mittelbaus. Dies hätte nun die Konsequenz, dass die Institute ihre leerstehenden Räumlichkeiten Großteils abzugeben hätten, um freie Plätze für den Bildungskader zu schaffen. Die Verwaltung der Räume muss zentral von der Fakultät bestimmt werden! – das Dekanat hat Sorge zu tragen, wie die Räume für Veranstaltungen, aber auch für konstantes nutzen in Form von Arbeitsflächen zu bespielen ist.

Studenten nicht in Projektübungskreise zwängen –

da der Austausch von Information außerhalb der Übungseinheit verloren geht!

Die Idee der Projektübung, ist aus unserer Sicht ein klar verfehltes Vorhaben. Diese Form dient in keiner Weise der Kommunikation und dem Austausch von Wissen unter Studierenden, sowie auch zwischen Studenten und Lehrenden. Fakt ist, dass die Gruppen zwar intern Ahnung über den jeweiligen Ablauf haben, aber außerhalb gähnende Leere anzutreffen ist. Dies kann keiner in Bezug auf vernetztes Arbeiten, noch weniger, für ein Miteinander an der Fakultät für Architektur positiv Argumentieren. Die konstante Veränderung der LV- Modi, bringt keine qualitative Verbesserung.

Wo entsteht die Vernetzung?

Wie kann die Theorie mit der Praxis, der Technologie verbunden werden. Jedes Institut kocht sein eigenes Süppchen und der Student ist darauf angewiesen, sich mit Not und Mühe – falls Zeit vorhanden – mit Projekten anderer zu beschäftigen. Mit dem Vorschlag AZ-neu, vor allem angesichts der „Nomadenplätze“, ist es wesentlich einfacher, mit anderen Arbeiten konfrontiert zu werden, sei es auch „platzgedrungen“ nur rein visuell! – Diskussionsbasis?

Schlussendlich ist die Weiterführung der privaten AZ anzudenken. In diesen besteht die Chance, universitätsextern Gruppen zu bilden und den eigenen Rahmen abzustecken – freie Entfaltung, freie Interessen – auch fern ab von den Schwerpunkten öffentlicher Arbeitsgemeinschaften.

Ziel ist einfach die Durchmischung verschiedenster Gruppen und Schaffung von Arbeitsbereichen für jedermann. Sicherlich wird es die Studenten geben, die Zuhause arbeiten wollen – es ist auch logisch, dass nicht alle das Potenzial nützen wollen – doch es geht darum, ein Plattform anzubieten, die bestmögliche Bildung und Entwicklung schafft. Somit ist zusammenfassend, das Generieren gemeinsamer Arbeitsgruppen, in denen das Kennenlernen, das Anschließen an einen Zeichensaal von großer Bedeutung! In weiterer Folge hat der Student die Möglichkeit, zwischen den Interessensgebieten zu wechseln.

Die Argumente zu wenig Platz zu haben, sind einfach nicht haltbar, da unzählige Räumlichkeiten nur bedingt genutzt werden und es lediglich an der Organisation scheitert. Die Institute brauchen keine Räume, außer die einzelnen Büros der Assistenten und natürlich die der Leitung. Erschwerend zum sogenannten Platzproblem gibt es vereinzelt Gedanken, den bestehenden Platz der Zeichensäle, unserer Gemeinschaft, durch weitere „Leerräume“ für gelegentliche Nutzung zu ersetzen!

Somit kann nur die Antwort heißen, dass wir – diejenigen die Primär die Universität ausmachen – auch am meisten Platz zum Arbeiten, Forschen und kreieren neuer Ideen brauchen! Die Alte Technik muss belebt werden!

©lemarewe